Kurt Beck in der BBS: Otto Wels und seine historische Rede waren Thema

Otto Wels und seine historische Rede anlässlich des am 23.03.1933, auf den Tag genau vor 85 Jahren, von Hitler und seiner NSDAP eingebrachten Ermächtigungsgesetzes waren das zentrale Thema, zu dem der Vorsitzende der Frieddrich-Ebert-Stiftung (FES), Kurt Beck, den Weg in die Berufsbildende Schule des Landkreises Ahrweiler gefunden hatte. Vor über 120 Schülerinnen und Schülern aus den Dualen Ausbildungsgängen in den Berufen Industriekaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Großhandels-Kaufleute und Metallbauer sowie mediz. Fachangestellte (Alter: 17 – 22 Jahre) fühlte sich der ehemalige rheinland-pfälzische Regierungschef in seinem Element. Otto Wels‘ Worte, mit denen die damalige SPD-Fraktion als einzige im Reichstag gegen Hitler's Gesetz stimmte und die in der Feststellung “Freiheit und Leben kann man uns nehmen – die Ehre nicht!“ gipfelten, beeindruckten die jungen Zuhörer offensichtlich.

Kurt Beck spannte den Bogen vom mit der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes besiegelten Ende der Weimarer Republik in die heutige Zeit, in der erneut Forderungen von populistischen und rechtsnational orientierten Politikern Raum greifen, die die Presse bevormunden, die demokratischen Rechte der Bürger einschränken und die Schwächsten drangsalieren wollen. “Wehret den Anfängen!“ rief er seinen jungen Zuhörern zu und machte an Beispielen deutlich, wie damals und heute erkämpfte Menschenrechte von solchen Gruppen wieder in Frage gestellt werden. Fragen stellen durften nach seinen rund 45-minütigen Ausführungen zu Otto Wels‘ Rede und die Geschehnisse der damaligen Zeit auch die Schülerinnen und Schüler. Moderiert von Michael Sauer-Beus, der im Namen der Schule bereits die Begrüßung des Gastes übernommen hatte, gab es dabei nicht nur zeitgeschichtliche Rückfragen und zu den daraus zu ziehenden Konsequenzen in der heutigen Zeit. Auch persönliche Fragen an den ehemaligen Ministerpräsidenten und Parteivorsitzenden Beck wurden von ihm offen und ehrlich beantwortet. Ein prominenter Gast zum Anfassen. Grußworte kamen zuvor von Horst Gies, MdL, als Vertreter des Landrates, sowie von Rudi Frick als Vertreter des Bürgermeisters der Kreisstadt. MIt dabei waren auch rund 2 Dutzend Mitglieder der AG 60plus, der Senioren-Arbeitsgemeinschaft der SPD im Kreis AW, auf deren Initiative die Veranstaltung zurückzuführen ist. Deren Vorsitzender Günter Martin bedankte sich am Ende bei der Schulleiterin Gundi Kontakis und ihrem Kollegenteam für die hervorragende Vorbereitung. “Ich wünsche mir viele solcher Rückblicke auf wichtige Momente unserer Geschichte an vielen Schulen unseres Landkreises. Das stärkt das Wissen um historische Zusammenhänge und deren Folgen. Außerdem wird Interesse an eigenem Engagement geweckt, die in vielen Jahrzehnten errungenen und auf dem Grundgesetz beruhenden Werte unserer Republik für die Folgegenerationen zu erhalten.“, so sein Resümee der 2 Stunden mit Kurt Beck und den BBS-Schülerinnen und Schülern.

Geschrieben von Pressewart
Veröffentlicht: Montag, 26. März 2018 00:00