Pflegebedürftigkeit bricht meist nicht über Nacht über Menschen und Familien ein. Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Hilfe ist daher, potentiell Betroffene bereits frühzeitig zu beraten und gesundheitlich zu fördern. Aufgabe der Gemeindeschwesterplus ist es, ein niedrigschwelliges Hilfsangebot für betagte Menschen zu machen, die zwar nicht pflegebedürftig sind, aber dennoch Zuspruch und Unterstützung gut gebrauchen können. Ziel ist es, durch einen präventiven Ansatz das Verbleiben in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen und die Lebensqualität zu verbessern.
Der Landkreis Ahrweiler hatte in einer ersten Ausschreibungsrunde im April 2015 ebenfalls das Interesse an diesem Angebot bekundet. Da sich im Jahr 2015 insgesamt 22 Kommunen für die Teilnahme beworben hatten, das Haushaltsbudget des Landes aber nur die Förderung für maximal 9 Kommunen zuließ, konnte der Landkreis Ahrweiler im getroffenen Auswahlverfahren leider nicht zum Zuge kommen. Ministerin Bätzing-Lichtenthäler hat nun bei der Veröffentlichung des Evaluationsberichtes im Mai 2018 mitgeteilt, dass die Landesregierung das präventive und gesundheitsfördernde Beratungsangebot im Interesse der hochbetagten Bürgerinnen und Bürger gerne fortsetzen und sukzessive auch auf weitere Landkreise und Städte ausdehnen möchte.
Nach aktuellem Stand kann davon ausgegangen werden, dass ab 2019 weitere Standorte an dem Modellprojekt teilnehmen können. Der SPD-Antrag sieht vor sich frühzeitig mit der Thematik zu befassen und rechtzeitig Interesse an dem gesundheitspräventiven Angebot zu bekunden. Darüber hinaus sollen passende Fördermöglichkeiten des Bundes eruiert werden. Christoph Schmitt, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion: „Wenn sich eine zweite Chance bietet, um Modellkommune zu werden, sollten wir diese schnellstmöglich nutzen. Es freut uns, dass der Kreistag unseren Antrag unterstützt hat und somit der Verwaltung die Möglichkeit eröffnet hat, schnellstmöglich zu handeln, wenn sich die Möglichkeit im kommenden Jahr ergeben sollte.“