Nicht erst seit der Pandemie ist klar, dass die Schule der Zukunft anders aussehen wird als die Schule der Gegenwart. Umfangreiche Veränderungsprozesse in den Bereichen Klimawandel, Digitalisierung, Globalisierung, Mobilität o. Ä. wirken sich in nahezu allen täglichen Bereichen aus. Damit steht auch die Institution der Schule vor der Herausforderung, ihre SchülerInnen auf diese Anforderungen in einer globalisierten, digitalen Welt vorzubereiten.
Vor diesem Hintergrund fand in Mainz die Auftaktveranstaltung für die „Schule der Zukunft“ durch das Bildungsministerium in Mainz statt, an der die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Müller (SPD) teilnahm.
Susanne Müller, ehemalige Lehrerin und Schulleiterin einer Förderschule begrüßt die Zielsetzungen des eingeleiteten Schulentwicklungsprozesses: „Nicht erst durch Corona konnten wir in den letzten Jahren sehen, dass unsere Gesellschaft und die Arbeitswelt sich in raschem Tempo weiterentwickeln und sich in einem steten Transformationsprozess befindet. Einiges, wie neue Lernformen oder das Erschließen neuer analoger und digitaler Lernräume wurde durch die Corona-Pandemie beschleunigt. Damit unsere SchülerInnen, LehrerInnen und Schulleiter darauf gut vorbereitet sind, müssen wir grundlegend überlegen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten alle an Schule beteiligte Akteure benötigen. Es ist jetzt schon klar, dass die neuen Erstklässler bei ihrem Schulabschluss vor einer großen Anzahl heute noch gar nicht bekannter Berufe stehen werden“.
Die Schule der Zukunft soll innovativ, modern, sozial, inklusiv, digital und nachhaltig sein und soll benachteiligte SchülerInnen oder Schulen in herausfordernden Lagen im Blick haben. Es stellt sich die Frage, wie sich die Räume verändern, um verändertem Lehren und Lernen gerecht zu werden, wie die Schule zu einem Begegnungszentrum wird und wie neue außerschulische Lernorte und Erfahrungsorte in den Unterricht einbezogen werden können. Dieser Veränderungsprozess der Schule der Zukunft wird durch einen breit angelegten Beteiligungsprozess zusammen mit dem Landeselternbeirat und der Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler (LSV) auf den Weg gebracht. Die gesamte Schulgemeinschaft werde dabei eingebunden. So können regionale und schulartspezifische Eigenheiten mit bedacht und berücksichtigt werden.
Unter anderem geht es darum, die Chancen der Digitalisierung stärker zu nutzen, Lehr- und Lernzeiten zu flexibilisieren, eigenverantwortliches Lernen sowie Kooperation, Kreativität, Demokratie zu stärken. Lehrkräfte sollten zu Lernbegleitern werden in Einbeziehung von multiprofessionellen Teams. Den Schulen soll mehr Selbstständigkeit ermöglicht werden. Das bedeutet eigene Budgets, Möglichkeiten der Personalgewinnung, Schwerpunktsetzungen sowie die Qualifizierung von Schulleitungen.
Nach der Auftaktveranstaltung sollen im nächsten Schritt geeignete Formate für den weiteren Prozess zur Schule der Zukunft entwickelt werden. Dies kann von runden Tischen bis hin zu Arbeitsgruppen zu einzelnen Themen gehen. Sobald die ersten Maßnahmen aufgestellt sind, können sich alle Schulen bewerben, sich in einem Pilotprojekt auf diesen Weg zu begeben und begleitet zu werden. Ministerin Hubig erwähnte, dass es im ersten Schritt bis zu 100 Pilotschulen geben könne, die für die Umsetzung von einzelnen Maßnahmen Mittel aus dem Fonds „Schule der Zukunft“ erhalten werden. Dafür stellt die Landesregierung im Haushalt zehn Millionen Euro im Jahr zur Verfügung.
„Es gibt nichts Wichtigeres, als gemeinsam Zukunft zu gestalten. - Dieser Satz war prägend auf der Auftaktveranstaltung und ist gerade für die von der Flut betroffenen Schulen im Ahrtal aktueller denn je. Hier bieten sich vielfältige Chancen und Möglichkeiten“, stellte die Landtagsabgeordnete Susanne Müller zum Schluss der Veranstaltung fest.