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Foto: SPD-Kandidat Michael Köhler

Vor knapp zwei Jahren haben wir eine Umstrukturierung und -gestaltung des ÖPNV im Landkreis Ahrweiler erlebt. Von einem Linienverkehr, der mehr oder weniger ausschliesslich auf den Schülerverkehr ausgerichtet war, wurde ein Angebot geschaffen, welches die Ortschaften in einer festen Taktung bedient. Somit besteht von morgens früh bis auch späten am Abend die Möglichkeit, den Bus als Fortbewegungsmittel zu nutzen. An Wochenenden und vor Feiertagen verkehrt sogar ein sogenannter Nachtbus zwischen Sinzig und Ahrbrück. An Wochenenden verkehren derzeit nur vereinzelt Linien, einige sind als „Taxibus“ auf Bestellung verfügbar. An den Weinwochenenden wird zwischen der Kreisstadt und Altenburg ein Zusatzverkehr eingesetzt. Ansonsten sind es im restlichen Jahr nicht viele Fahrten, die täglich auf dieser Strecke angeboten werden.

Hier besteht aus meiner Sicht Verbesserungsbedarf. Zwar verkehrt die Ahrtalbahn im festen Takt, jedoch verfügen nicht alle Ortschaften über einen Bahnhof. Ferner sind diese teilweise an den Ortsrändern angesiedelt, sodass es gerade für ältere Mitmenschen mühsam ist, diesen zu erreichen.  Busse halten meist zentraler. Das Land hat sich zur Aufgabe gemacht, den ÖPNV in den nächsten Jahren auszubauen. Es soll ein verbessertes Angebot geschaffen werden. Anschlussmöglichkeiten zwischen Bahn und Bus sollen optimiert werden. Eine solche Optimierung würde für unserern Bereich bedeuten, dass der ÖPNV auch an Wochenenden komplett angeboten würde. Auch die Orte der Seitentäler und Höhendörfer müssten gut eingebunden werden. Dies würde aber im Umkehrschluss auch bedeuten, dass mehr Busfahrerinnen und Busfahrer benötigt würden.

Derzeit herrscht  bundesweit ein Mangel an Fachkräften in diesem Bereich. Kein Wunder: Wer die Bezahlung und die Arbeitszeiten kennt, wird diesen Beruf nicht ausüben wollen. So wird es schwer, Nachwuchs zu rekrutieren. Die SPD-geführte Landesregierung hat Ende letzten Jahres zusammen mit der Gewerkschaft ver.di, den sogenannten „Rheinland-Pfalz-Index“ beschlossen. Dieser soll für bessere Bezahlung und auch bessere Arbeitsbedingungen der Busfahrerinnen und Busfahrer im Land  sorgen und auch teilweise mitfinanzieren. Eine angestrebte Klimawende gelingt nur dann, wenn das Angebot des ÖPNV so strukturiert ist, dass die Menschen auf die Nutzung des PKW verzichten (können). Und dafür braucht es mehr Busfahrer!

Da ich ja bekanntlich selbst als Busfahrer hier vor Ort tätig bin, weiß ich, wo noch Verbesserungsbedarf besteht und kann diesen bei den Plänen der Landesregierung in Mainz vorbringen und einfließen lassen. Es liegt aber auch an Jedem selbst, das Angebot des ÖPNV zu nutzen. Ebenso sind die Ticketpreise neu zu gestalten. Diese sind teilsweise sehr teuer. So kostet derzeit zum Beispiel eine Fahrt von Ehlingen nach Walporzheim 3,10 €. Den gleichen Preis bezahlt man jedoch auch für eine Fahrt von Bad Neuenahr, Hemmesser Kapelle bis Ahrweiler Mittelzentrum! Wer die jeweiligen Entfernungen kennt weiß, wie ungerecht die derzeitigen Ticketpreise sein können. Auch hier bedarf es einer Novelle. Ein einheitlicher Tarif für Rheinland-Pfalz wäre mit Sicherheit günstiger und auch kundenfreundlicher.