Drucken

Auf Antrag der SPD Fraktion im Kreistag Ahrweiler hat der Jugendhilfeausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dem Fachkräftemangel im Bereich der Kindertagesstätten nicht mehr tatenlos zuzusehen. Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Kreisverwaltung mit der Prüfung, ob unter Federführung des Kreises ein Ausbildungsprojekt initiiert werden kann, um auf einem neuen Weg Fachkräfte für Kindertagesstätten gewinnen zu können. Fachlich begleitet werden könnte dieses Projekt nach den Vorstellungen der SPD von den Kita-Sozialarbeiterinnen der Kreisverwaltung.

 

Eine aktuelle Befragung der Kreisverwaltung hatte gezeigt, dass der seit Jahren bundesweit im Bereich der Kinderbetreuung bestehende Fachkräftemangel auch vor dem Kreis Ahrweiler nicht Halt macht. Danach waren zum Zeitpunkt der Umfrage über 7 % der Stellen in den Kindertagesstätten im Kreis Ahrweiler nicht besetzt; Personalausfälle aus anderen Gründen (z.B. Krankheit, Schwangerschaft und Elternzeit, Fortbildungen) sind hierbei noch gar nicht berücksichtigt. „Schon heute sind vorübergehende Angebotseinschränkungen in vielen Kinderbetreuungseinrichtungen an der Tagesordnung“, bedauert die SPD-Kreistagsfraktion.

 

Einig war sich der Ausschuss, dass der Kreis für diesen Fachkräftemangel nicht die Verantwortung trägt, der Situation aber nicht tatenlos zusehen darf. „Jeder Akteur im System der Kinderbetreuung in Deutschland ist gefordert zu prüfen, welcher eigene Beitrag geleistet werden kann, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Situation ist dramatisch und wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen“, sagte Jörn Kampmann für die SPD-Fraktion im Jugendhilfeausschuss. Vorbild für das nun zu prüfende Ausbildungsprojekt ist das seit einigen Monaten laufende Ausbildungsprojekt „From school to futur“, das in Zusammenarbeit mit dem HoT Sinzig und zwei Sinziger Schulen umgesetzt wird. Hierbei geht es darum, Schülerinnen und Schüler beim Übergang von der Schule in die Ausbildung zu unterstützen und bei Ausbildungen im Bereich des Handwerks zu begleiten. Von den sehr vielversprechenden Erfahrungen der ersten Monate berichteten die Projektbeteiligten dem Jugendhilfeausschuss zu Beginn seiner Sitzung.

 

Die SPD-Fraktion zeigte sich sehr erfreut, dass ihr Antrag von allen weiteren Ausschussmitgliedern unterstützt wurde und auch die Verwaltung sich sehr offen dafür zeigte, den Prüfauftrag engagiert anzunehmen. „Es kann vor dem Hintergrund der riesigen Herausforderungen im Bereich des Fachkräftemangels nur ein kleiner Schritt sein, wenn ein solches Ausbildungsprojekt angestoßen werden kann. Aber um zum Ziel zu kommen, bedarf es eben auch vieler kleine Schritte“, ist sich die SPD-Kreistagsfraktion sicher.

Geschrieben von Admin
Veröffentlicht: Mittwoch, 29. Juni 2022 06:45